Mexikanischer Bratwurstsalat? Wie klingt das denn? Bleed, ich weiß. So wie Toast Hawaii, Pizzafleischkäse und gestern gabs in der Kantine Pasta-Chips (ehrlich!). Wir Gourmets hätten allerdings dazu „orecchiette“ gesagt.
Aber der Wurstsalat mexikanische Art ist wirklich ein Pfund. Man nehme
- Nürnberger Rostbratwürste (gerne vom Discounter, der mit „A“ anfängt), brate sie braun, lasse sie kalt werden und schneide sie (schräg) in sehr feine Scheiben;
- rote Zwiebel in feinen (halben) Ringen;
- reichlich Koreandergrün;
- ordentlich Limonensaft (keine Zitronen!);
- mutig kleingewürfelte Chiles (vorzugsweise Habaneros).
Alles mischen, fertig. Zutatenverhältnis variabel, weil Geschmackssache. Muss nicht lange ziehen, schmeckt sommerlich erfrischend mit fränkisch-exotischer Note.
Allmächt und arriba!
Die Fieberkurve steigt auch beim Donnerstach. Kommenden Sonntag geht’s los. Private WM-Studios vor Heimglotzen sind für die Vorrunde fest vereinbart, public viewing könnte auch noch kommen, inkl. unvermeidbarer masseninduzierter Rührseeligkeit und sich zunehmend verselbständigendem Siegestaumel.
„Der Komponist der ’68er“ – so ziemlich das letzte Attribut, das ich Mahler anhängen würde. Als junger Erwachsener und auf dem Weg zum Musiklehrer habe ich die Zeit erlebt und fand was „klassische Musik“ (Anführungszeichen voll absichtlich) angeht gerade meine linksintellektuellen Zeitgenossen eher bildungsfern und wenig artikulationsfähig. Normalerweise haben die lieber „Doors“ gehört („When the music’s over turn off the light“) und Orchestermusik, zumal mit Gesang verbunden, kaum an sich herangelassen. Wenn dann würde ich es eher so sehen, als dass sie nicht „Mahler“ sondern „Tod in Venedig“ gehört haben und das Phänomen Mahler und die 68er auf den Kontext des Visconti-Films und die Handlung der Mann-Novelle begrenzen. Die meisten dürften wohl beim berüchtigten Adagio unter dem Kopfhörer die Augen geschlossen und naiv-bildlich Gondeln vor sich vorbeiziehen gesehen haben, als dass sie eine Bestätitgung ihres (wie die Autorin vermutet) zerrissenen Weltbildes erfahren haben und sich existentiell erschüttern liessen. Man hat aber nicht bekennend und suchend das Gesamtoeuvre rauf und runter gehört und durchgesprochen. Sicher gab es da eine Faszination, aber die erschien mir schon damals ziemlich irrational und kaum erklärbar. Man hat sich vielleicht auch einfach in Konsumhaltug unreflektiert eine Stimmung, eine Attitüde „hineingegezogen“ wie heute noch Leute mit Che-Guevara-T-Shirts rumlaufen und weder im vollen Umfang für eine Politik a la Kuba noch gegen sie sind. So was heisst „Mode“. Kommt, geht und gut ist. Muss man aber keine Staatsaffäre draus machen.
Freitag, 20. Mai, 19 Uhr (Vernissage)
“Frohe Weihnachten wünsche ich Euch!!! Der Anhang ist eine kleine Pause wert! Herzlich” grüßt eine liebe Kollegin per E-Mail und empfiehlt das Youtube-Video 

